Die Tour richtet sich an Einsteiger und leicht Fortgeschrittene.
Das Egghorn von der Silvretta Hütte aus ist vielleicht eine einfache Angewöhntour mit durchaus alpinem Charakter.
Der Berg ragt nicht wesentlich aus dem Hauptgrat heraus, bietet aber aufgrund seiner zentralen Lage dennoch eine grossartige Sicht auf die umliegenden Gletscher. So lautet die Einleitung der Beschreibung im SAC-Führer. Beim Aufstieg von der Silvrettahütte zum Silvrettapass erscheint er aber zwischenzeitlich wohl als markantes Horn und Eckpfeiler des Grates vom Silvrettahorn zum Signalhorn.
Tag 1:
Um ca. 14:00 Treffpunkt Bahnhof Klosters Platz. Mit dem Taxi gehts nach Sardasca ca. 1/2 Std. Anschliessend Hüttenaufstieg ca. 2 Std.
Der TL behält sich vor, am Vortag schon einen Eindruck der Verhältnisse zu erlangen und den für die Gruppe besten Weg zu erkunden.
Tag 2:
Nach dem gemeinsamen Frühstück folgen wir dem Wanderweg Richtung Gletscher auf welchem wir uns situativ anseilen. Von hier führt die Route über den Gletscher Richtung Silvrettapass. Kurz davor biegen wir links ab und steigen Richtung „Sattel“, dem tiefsten Punkt zwischen Signalhorn und Egghorn hoch. Die Überwindung der kleinen Steilstuffe erfolgt je nach Verhältnisse durch eine Firnrinne oder durch den Fels.
Der Reiz in dieser Tour liegt im Wechsel zwischen Gletscherbegehung und leichter Felskletterei.
Der Abstieg erfolgt der Aufstiegsspur nach.
Zeitbedarf Aufstieg: 31/2 h
Transportmittel: Taxi Bahnhof Klosters Platz - Sardasca und zurück
Detailprogramm folgt
Egghorn 3147 m.ü.M. 7.07.2018 - 8.07.2018
Anzahl Teilnehmer 6
Treffpunkt: Klosters-Platz Bahnhof 14:00
Temperatur: Hüttenaufstieg heiss / Gipfeltag angenehm bis warm
Wetter: Sonnig mit einzelnen Wolkenfeldern
Um 14:15 ging es zunächst mit dem reservierten Gotschnataxi nach Sardasca, um dann bei relativ heissen Temperaturen gemütlich den Anstieg zur Silvrettahütte zu bewältigen. Oben angekommen wurde nach dem Zimmerbezug der grösste Durst gelöscht und erzählt. Eine Sensation war das Nachtessen in Form eines Rissottoplausches. Nach weiteren Erzählungen ging's dann bald mal in’s ziemlich volle Zimmer.
Die Wetteraussichten für den Sonntag waren gut, so gab es Tagwacht zum Frühstück um 5:00 Uhr. Gegen 6:00 Uhr zogen wir bei milden Temperaturen von ca. 10° Richtung Gletscher los. Entgegen der üblichen Höhe für den Gletscherzutritt querten wir diesmal tiefer bei ca. 2500 müM zum Gletscher. Nach dem Anseilen in zwei Seilschaften à 3 Personen ging es Richtung Silvrettapass los. Der Gletscher war durch Regenfälle und Ausaperungen sehr ruppig und der Aufstieg mühsam. Kurz vor den Silvrettapass bogen wir links nach NO ab in Richtung Einschnitt zwischen dem Egghorn und Signalhorn. Mit einem kleinen Schwenker, um Einblick in die hochführenden Firnrinnen zu erhalten, stellten wir fest dass keine mehr durchgehend existierte und der Weiterweg über den Felsriegel führte. Da das Gelände unterhalb des Felsriegels im Gletscher steiler wurde seilten wir noch in gemässigtem Gelände auf “Gehen am kurzen Seil“ um. Der Felsriegel als solches mit den Steigeisen zu überklettern war für den/die einen TN/TNinnen eine spezielle Erfahrung. Über dem Felsriegel führte der Weg in Firn und Fels in kurzer alpiner Kletterei weiter zum Gipfel, welchen wir um 9:45 erreichten. Das Wetter war nach wie vor gut, lediglich ein paar vorüberziehende Wolkenfelder und Nebelbänke hüllten manchmal die Gipfel ein.
Nach der Gipfelrast ging's nun wieder runter Richtung Felsriegel. Nach einer Augenscheinnahme nach N in Richtung Egghornlücke, welche man mit einem Rechtsschwung über den dort befindlichen Gletscherrücken erreichen könnte und dessen Einschätzung, dass er ziemlich steil wäre, entschlossen wir uns wiederum über den Felsriegel zurück zu gehen. Eine von Vorgängern um einen Block gelegte Reepschnur erleichterte den Abstieg. Ablassend und abseilend auf dem Gletscher angekommen und am “kurzen Seil“ ca. 100 hm absteigend, gelangten wir wiederum in gemächlicheres Gelände, wo das “Anseilen auf Gletscher“ erfolgte. Der Rückweg von hier folgte mehr oder weniger der Aufstiegsspur. Durch die Sonneneinstrahlung war die „Kraterlandschaft“ nun ein wenig weicher und somit angenehmer zu begehen. Aufgrund der noch vorhandenen Zeit und der guten Wetterverhältnisse schwenkten auf der Höhe ca. 2880 müM die drei “ambitioniertesten Gipfelstürmer“ in Richtung Flanke zur Egghornlücke und zur zusätzlichen Besteigung des Silvrettahorn ab.
Wir, nicht “Zweigipfelanwärter“ trotteten weiter zurück zur Hütte, wo wir uns verpflegten und auf sie warteten.
Nach dem Eintreffen der “Zweigipfelstürmer“ erfolgte der Abstieg nach Sardasca zum organisierten Taxi, welches uns wiederum zum Bahnhof Klosters-Platz zurück transportierte. Im Alpina setzten wir uns zu einem Getränk auf die Terrasse, bevor uns die RhB und das Mountainbike nach Hause brachte.
Allen TN ein herzliches Dankeschön für die gelungene Tour.
Megge
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