19.03.2017:
In Klosters traf ich auf meine Tourenteilnehmer welche sich im vordersten 2-Klasswagen gemütlich eingerichtet hatten. Es folgte eine herzliche Begrüssung und ich stellte erfreulich fest, dass wir vollzählig waren. Während der Fahrt durch den Vereina und weiter durchs Unterengadin nach Zuoz besprachen wir unseren ersten Tourentag. Weil der Pizettlift erst um 09:15Uhr in Betrieb genommen wurde, hatten wir Zeit, in Zuoz noch einen Kaffee zu trinken. Bald begaben wir uns auf den Weg zur Talstation des Sesselliftes. Schnell und ohne Schweisstropfen waren die ersten 700 Höhenmeter überwunden und wir konnten nun die Felle aufziehen. Nach der Kontrolle unserer Lawinenverschüttetensuchgeräte konnten wir um 09:30 Uhr nun endlich die Tour so richtig starten. Die Sonne heizte so richtig ein und wir mussten sehr bald die erste Schicht ausziehen. Die erste Etappe führte und von der Bergstation vom Sessellift über Viroula zum Sattel hinter dem Pizzet und von dort zu Fuss auf den ersten Gipfel Piz Pizzet 2910m. Der Tiefblick auf die Engadiner Gemeinden um Samedan und das gewaltige Gipfelpanorama um den Bernina beeindruckten uns sehr. Nachdem wir wieder im Sattel waren, montierten wir nach einer kurzen Stärkung die Skis und schon folgte die Einfahrt in den ersten Pulverschneehang welcher noch fast unbefahren war. Weitere wunderschone Abfahrten folgten und viel zu schnell waren wir im Val Viluoch bei ca. 2210m angelangt. Es folgte der lange Aufstieg durch das Val Viluoch zur gleichnamigen Fuorcla auf 2933. Der Piz Porchabella mit seinen 3079m der höchste Punkt des heutigen Tages hatten wir schon lange im Blickfeld. Den Südgrat zum Gipfel nahmen wir nun zu Fuss ohne Skier in Angriff. Kurze Zeit später standen wir auf dem Gipfel mit dem wanderbaren Panorama mit Kesch, Ela, Tinzenhorn und viele viele mehr. Vorsichtig stapften wir den Gipfelgrat hinunter. Edith wir immer dicht hinter mir und so erreichten wir problemlos das Skidepot. Es folgte eine weitere sehr schöne Pulverschneeabfahrt zur Keschhütte. Einzig im Gipfelbereich war Steinkontakt nicht ganz zu vermeiden. Um ca. 17.00Uhr erreichten wir die Keschhütte welche sich auf einer Höhe von 2630m befindet und wurden herzlich von Reto und Ursina empfangen. Sie berichteten uns, dass auch heuer die Wasserleitung wieder eingefroren ist und wir deshalb sparsam mit dem Wasser umgehen müssen. Wir richteten uns im Mehrbettzimmer Porchabella ein und genossen den herrlichen Sonnenuntergang. Wie im Glarnerland hat es auch im Piz Ela ein ca. 3x4m grosses Loch welches bei Abendrot von der Keschhütte von blossem Auge beobachtet werden kann. Nach einem feinen Nachtessen mit Spaghettibuffet und verschiedenen Saucen halfen wir beim Abtrocknen mit. Nach der Belohnung mit einem (oder zwei) Hüttenschnäpse war bald Bettruhe angesagt.
(Bilder 1-11)
20.03.2017:
Für heute war der Wechsel von der Keschhütte auf die Grialetschhütte angesagt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück verliessen wir um ca. 07:30 Uhr die Hütte und machten uns auf den Weg zum Punkt 2977m welcher östlich der Keschhütte liegt.
Für den steilen Gipfelhang waren wir froh um unsere Harscheisen. Auch heute waren wieder zahlreiche Pulverschneeabfahrten möglich und so nahmen wir unsere erste Nordabfahrt in Angriff welche uns zur Alp Funtauna 2192m führte. Nun war ein weiterer langer Aufstieg durch das Tal Vallorgia. Da es auch heute fast wolkenlos war, war es sehr warm und wir stiegen entsprechen gemütlich hinauf. Wir erreichten über den Vadret Vallorgia bald das Skidepot des Piz Grialetsch welchen wir über den Westgrat erreichen wollten. In der steilen Aufstiegsrinne zum Grat lag leider nur wenig Schnee, darunter kam plattiger Felsen zum Vorschein. Trotzdem erreichte ich den Grat mit wühlen und strampeln und konnte mit dem vorhandenen Bergseil meine Kameraden im Aufstieg sichern. Alle erreichten den Vorgipfel des Piz Grialetsch. Da die Zeit fortgeschritten war, begnügten wir uns mit unserem Piz Grialetsch Pitschen ca. 3060m. Nachdem ich Alle am Seil hinunter gelassen hatte nahm ich als letzter den Steilabstieg unter die Eisen. Unten angekommen fuhren wir in die Mulde hinter der Fuorcla Vallorgia und anschliessend mussten wir noch einmal ein kleines Stück aufsteigen bevor die letzte grosse Abfahrt des heutigen Tages über den Vadret da Grialetsch unter die Latten genommen werden konnte. Wie wir es schon gewohnt waren, verwöhnte uns auch die Grialetschabfahrt mit reichlich Pulverschnee und so entschied ich mich, ins obere Val Grialetsch abzufahren um anschliessend im letzten Sonnenlicht zur Grialetschhütte aufzusteigen welche wir gegen 17:00Uhr erreichten. Auch hier wurden herzlich vom Hüttenwart Hans-Peter empfangen.
(Bilder 12-26)
21.03.2017:
Das Wetter hat umgeschlagen!!!!
Wir unternehmen am Vormittag eine Skitour zur Fuorcla Barlas bei Sturm und schlechter Sicht.
Am Nachmittag ist Ausruhen, Jassen und Sonstiges angesagt.
(Bild 27)
22.03.2017:
Das Wetter hat sich weiter verschlechtert und die angekündigten Aufhellungen lassen auf sich warten.
Ich beschliesse, dass wir direkt ins Tal abfahren.
Bei starkem Wind, aber sehr milden Temperaturen ist die ganze Pulverschneepracht der letzten Tage zerstört worden. Die Fahrt von der Grialetschhütte zum Dürrboden ist abenteuerlich. Vom Dürrboden zur Teufi ist Wasserschneestossen angesagt.
Bevor wir den Bus von der Teufi nach Davos nehmen, geniessen wir noch ein Getränk und blicken zurück auf ein paar schöne Tourentage zwischen der Keschhütte und der Grialetschhütte. Auch ich habe eine riesengrosse Freude gehabt mit Euch und ich erinnere mich gerne zurück.
Mein Dank geht an Maria, Edith, Ursula, Martin und Christoph.
(Bilder 28 - 29)
Davos, 03.04.2017